simplify-Tipp: Flugangst überwinden und entspannt fliegen

Erstellt am 21. August 2014 von

Dazu kann ich aus eigener Sicht und Erfahrung etwas beitragen. Als junger Mensch mehrfach geflogen, bekam ich plötzlich bei einem Flug, ohne besonderen Anlass, Flugangst. Zuerst dachte ich, dasss das wieder verschwindet, wie z.B. ein Husten. Das war aber leider nicht so. Flog dann noch einmal, die Angst nahm grundlos zu und danach bin ich ca. 30 Jahre nicht mehr geflogen.

Flugangst

Seminar gegen Flugangst bei Lufthansa

Dieser Zustand ging mir aber immer mehr auf den Wecker. Zwar beschäftigte ich mich mit der Flugangst, las schlaue Bücher und schaute dazu diverse Videos. Theoretisch ist das nicht zu schaffen, sagte ich mir.

Deshalb buchte ich bei der Lufthansa im Jahr 2003 ein Seminar gegen Flugangst. Das Seminar dauerte zwei Tage und schloss mit einem Übungsflug, von Frankfurt nach Berlin und zurück, ab. Alle Infos dazu mit dem Link und/oder einem Klick auf die Grafik links.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Ich war/bin begeistert. Das Seminar hat mir super geholfen. Jetzt bin ich begeisterter Flieger, fliege ohne jede Angst und war seither u.a. in Brasilien, Argentinien, Paraguay, Mallorca, Griechenland, Dubai, Florida, Sizilien etc., um nur einige weinge Flugziele zu nennen.

Flugangst

Keine Flugangst mehr, auch bei Flügen von 11 oder 12 Stunden, z.B. nach Brasilien

Als heute angstloser Flieger kann ich jedem „Flugangsthasen“ ein solches Seminar nur bestens empfehlen. Jetzt der simplify-Tipp:

Flugangst überwinden und entspannt fliegen

Jeder dritte Fluggast leidet mehr oder weniger stark unter Flugangst (so eine Umfrage des Instituts für Demoskopie in Allensbach). Falls auch Sie zu denjenigen gehören, die nur mit ungutem Gefühl im Magen oder Schweiß auf der Stirn fliegen, hier einige nützliche Tipps des Psychotherapeuten Rudolf Krefting.

Ruhiger treten
Wer weniger Stress hat, hat weniger Angst. Wer entspannt ist, empfindet gar keine. Senken Sie deshalb einige Tage vor dem Flug bewusst Ihren Stresspegel, indem Sie weniger Termine annehmen und Stresserzeuger (ein schwieriges Gespräch, ein unangenehmer Auftrag) auf die Zeit nach dem Flug verlegen.

Bewegung und Entspannung
Lösen Sie Ihre Spannungen, indem Sie sich abends bewegen. Eine Runde Fahrradfahren, Walken oder ein Besuch in der Muckibude lenken Ihre Energie in gesunde Bahnen und die Flugangst kann nicht so leicht ausbrechen.

Ihre Muskeln lockern Sie gut mit der Jacobson-Methode: Spannen Sie die verschiedenen Muskeln (Finger, Ellbogen, Oberarme, Mund, Augenbrauen, Waden usw.) jeweils 10 bis 15 Sekunden lang an und lassen Sie dann langsam los. Sie werden spüren, dass der körperlichen Entspannung mit der Zeit auch eine geistige folgt. Diese Übung können Sie auch im Flugzeug durchführen: Krallen Sie Finger oder Fußzehen einige Sekunden lang fest zusammen und lassen Sie sie dann bewusst wieder los.

Positive Selbstsuggestion
Malen Sie sich bei diesem Persönlichkeitstraining in Gedanken nicht den schlimmstmöglichen Ausgang Ihrer Reise aus. Die meisten Flugunfälle passieren in der Phantasie und nicht in Wirklichkeit. Denken Sie lieber daran, dass das Flugzeug eines der sichersten Verkehrsmittel ist. Statt zu unken: „Ich werde bestimmt wieder Angst haben“, sagen Sie sich:„Ich brauche keine Angst zu haben.“ Dieser positive Gedanke beruhigt Sie. Besetzen Sie auch die Zeit, die Sie im Flieger verbringen werden, positiv. Was möchten Sie während des Fluges machen? Sie sind immerhin eine Weile völlig ungestört. Packen Sie sich ein Buch ein, das Sie schon länger lesen wollten, oder einen Walkman mit Ihrer Lieblingsmusik. Sehen Sie es positiv, dass Sie die Kontrolle an den Piloten und die anderen Profis abgeben können: Sie müssen sich um nichts mehr kümmern, nur noch um Ihr Wohlbefinden.

Aufregung akzeptieren
Beruhigen Sie sich am Morgen des Fluges damit, dass Ihre Aufregung ganz normal ist. Sie können mit dem richtigen Persönlichkeitstraining etwas tun, um zu verhindern, dass sie stärker wird. Nehmen Sie sich 10 Minuten Zeit, um sich nach Jacobson systematisch zu entspannen. Auch wenn es Ihnen schwer fällt, sollten Sie frühstücken. Wählen Sie Nahrungsmittel, die leicht verdaulich sind und Ihren Körper nicht zu stark belasten. Trinken Sie vor dem Abflug keinen Kaffee und keinen Alkohol. Beides steigert unnötig Ihre Erregung. Führen Sie sich vor Augen, dass Sie schon andere schwierige Situationen in Ihrem Leben erfolgreich gemeistert haben.

Zeit einplanen
Planen Sie ausreichend Zeit für den Weg zum Flughafen ein. Hektik ist Gift! Schlendern Sie in aller Ruhe durch die Duty-Free-Zone. Lenken Sie sich durch Spiele oder interessante Lektüre ab. Beginnen Sie Gespräche mit anderen Fluggästen. Informieren Sie schon beim Einsteigen die Flugbegleiter, dass Sie zur großen Gruppe der Flugängstlichen zählen. Bekunden Sie z.B. Ihr Interesse, das Cockpit zu besichtigen.

Wissen hilft
Informieren Sie sich über das Flugzeug und die Flugtechnik aus erster Hand. Wer von einem Flugtechniker erklärt bekommt, dass die Triebwerke je nach Flugsituation ganz unterschiedlich arbeiten, findet Veränderungen im Geräuschpegel nicht mehr so beunruhigend. Wer nachliest, dass die Tragflächen einer Boeing 747 an ihren Spitzen um 8 Meter nach oben und 4 Meter nach unten biegbar sind, findet den Blick auf „wackelnde Flügel“ weniger beängstigend und Sie stechen Ihre Flugangst mit Vernunft aus.

Ruhig atmen
Angst löst im Körper eine Stressreaktion aus, die ihn leistungsfähiger macht für den Kampf oder die Flucht. Das ist seit Urzeiten so, nur können Sie heute die Stresshormone nicht mehr durch Wegrennen oder einen Ringkampf abbauen. Die schnelle, flache Stress-Atmung, früher sinnvoll, verursacht jetzt zu viel Sauerstoff und zu wenig Kohlendioxid im Blut. Die Folgen: Muskelverspannungen und Schwindelgefühl.

Regulieren Sie Ihre Atmung mit folgender Übung: Holen Sie Luft und atmen Sie aus. Zählen Sie, bevor Sie wieder einatmen, langsam von 1 bis 6. Machen Sie das 2 Minuten lang. Sie werden staunen, wie ruhig Sie werden.Wenn Sie Ihre Atmung gar nicht in den Griff kriegen, hilft es auch,wenn Sie sich eine Plastiktüte vor Mund und Nase halten und Ihre verbrauchte, kohlendioxidreiche Luft wieder einatmen.

Nur noch gebraucht erhältlich: Rudolf Krefting/Ahmet Bayaz, Entspannt fliegen. Strategien gegen die Flugangst

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.


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